Salikenni ist ein Dorf auf der Nordseite des Gambia-Rivers und liegt ca. 100 km östlich der Hauptstadt Banjul. Salikenni hat etwa 4000 Einwohner. Weite trockene Ebenen erstrecken sich rund um das Dorf. Hier und da recken sich riesige Baobab Bäume in den blauen Himmel.

Das Dorf besteht aus einer Vielzahl von „Compounds“. So heißen die typischen Lebensgemeinschaften von Großfamilien, in denen etwa 10 bis zum Teil 40 Personen aller Altersgruppen und Generationen zusammenleben. Sandwege -  viele engverzweigt, andere etwas breiter und befahrbar – führen durch das für uns unübersichtliche Wirrwarr dieser Lebensgemeinschaften.

Die in einem Compound verbundenen Hütten und Häuser bestehen meist aus selbst erzeugten Zement-Blöcken oder Lehmziegeln und sind typischerweise mit Wellblecheinzäunungen oder gebundenem Schilf vom Grundstück der benachbarten Compounds getrennt.

In Salikenni gibt es einen kleinen zentralen Markt, eine Vielzahl kleiner Geschäfte („small shops“), in denen Dinge wie einzeln abgezählte Bonbons, Tütchen mit Milchpulver oder Zucker oder grüner Tee für die in ganz Westafrika so typischen Teezeremonie „Ataya“ verkauft werden.

Die Kinder können bis zur Klasse 8 in eine staatliche Schule gehen, in der es allerdings an allem mangelt, was für einen üblichen Schulalltag erforderlich; angefangen von Stühlen und Tischen bis hin zu einfachstem Lehr- und Unterrichtsmaterial. Wirklich lernen kann hier keiner.

Der Islam prägt den Alltag des Lebens in Salikenni.

Die medizinische Versorgung in Salikenni ist besser als in vielen anderen Dörfern Gambias, da Salikenni über eine einfache Gesundheitsstation verfügt, in der z.B. schwere Malariafälle behandelt werden und Frauen Hilfe bei der Geburt erhalten können.

Eines der wichtigsten Güter in Salikenni ist sauberes Trinkwasser. Dies wird über eine große Solarpumpe, die ursprünglich von der EU installiert wurde, zu einigen zentralen Wasserhähnen gefördert. Für die Wartung und Unterhaltung dieses einfachen Wassersystems hat sich mit unserer Unterstützung im Dorf ein „Water Committee“ gegründet, dass sich nun seit einigen Jahren darum kümmert, dass jeder Compound des Dorfes regelmäßig einen bestimmten Beitrag für die Nutzung des Wassers bezahlt.

Die meisten Menschen im Dorf leben vornehmlich auf Basis von Subsistenzwirtschaft, d.h. sie produzieren auf ihren Feldern und Gemüsegärten die Produkte für ihren eigenen Verbrauch. Ein wenig Cash können sie durch den Erdnussanbau erwirtschaften. Viele sind daher auf die Unterstützung von Verwandten, die bereits nach Banjul oder ins Ausland abgewandert sind, angewiesen. Für die jungen Frauen und Männer gibt es kaum Chancen, sich im Dorf eine eigene Existenz aufzubauen. Ohne Bildung sind allerdings auch in den größeren Städten die Perspektiven auf ein besseres Leben schlecht. So wächst das große Heer der Arbeitslosen.

Viele der ehrgeizigen Jugendlichen brechen daher auf gut Glück auf, über den Landweg nach Europa zu gelangen („backway“).